Glaube und Aberglaube der Plazenta

kulturelle Gewohnheiten, die dem Tabu von Sexualität und Geburt unterliegen, sind oft schwer zu erforschen. Schriftliche Überlieferungen gibt es selten, er noch Abbildungen oder andere Indizien. Immer wieder geistern Sensationsberichte von kannibalistischen Menschengruppen durch die Presse, die angeblich bei einem Geburtsritual die Plazenta des Neugeborenen gemeinsam verspeist haben sollen. Meistens sollen die Männer das Organ roh oder gekocht gegessen haben, um ihren Jagdfähigkeiten zu steigern. So berichtete De Levy schon 1556 und Engelmann 1884 aus Brasilien und Russland vom Plazenta-Essen. Um 1900 soll auch im Sudan noch die Plazenta verspeist worden sein. Schmaltz erwähnt, dass heute noch wilde Volksstämme Plazentophagie betreiben, also die Plazenta essen.

Von diesen Geschichten wäre alles war vorstellbar, dass der Enzymgehalt einer rohen verspeisten Plazenta das Immunsystem der Krieger stärkte. Aus den Erfahrungen mit der Plazenta Therapie wissen wir, dass durch den Verzehr ungekochtem Plazenta Gewebe die Energie bis zur Euphorie gesteigert werden kann. Die Überschwemmung des mütterlichen Organismus mit dem hochwirksamen Hormonen des Eies ( in der Schwangerschaft ) macht auch die Verjüngung verständlich, die eine Schwangerschaft, namentlich für ältere Frauen, bedeutet. Man versteht, dass viele Frauen in der Schwangerschaft ein Hochgefühl besitzen, ein Hochgefühl an körperliche und physische Lebensfähigkeiten wie niemals sonst. Heute hat die Forschung herausgefunden, dass in der Plazenta ein großer Anteil von Stress hemmenden Hormone enthalten ist, die zur Endorphinausschüttung führen. Vielleicht haben diese Volksstämme mit dem Plazenta-Genuss eben diese Stimmungsaufhellung, die wir von schwangeren Frauen kennen, für ihren Jagdeifer genutzt.

Die wissenschaftliche Forschung bestätigt Reiseberichte diese Art allerdings nicht. Die Wahrscheinlichkeit, mehr Information über Bräuche und Heilmethoden sogenannter Naturvölker zu erhalten, wird in Zukunft immer geringer. Enger werdende Lebensräume verurteilen solchen Völker zum Untergang und damit auch ihr Wissen über die Plazenta Therapie. So erfahren wir wahrscheinlich nie, in welcher Weise Naturvölker heute die Plazenta verwenden.

Wie jedes Säugetier muss auch der Mensch sein Neugeborenes abnabeln und es vor Raubtieren schützen. In einer feindlichen Umgebung, die ein längeres Verweilen an einem Ort nicht zulässt, wie die Steppe oder Wüste der Aborigines, sind Mütter und Kind auf eine kurze Rückbildungdauer nach der Geburt angewiesen. der Plazenta Verzehr kann die Rekonvaleszenz auf wenige Tage reduzieren. Mütter in diesen Regionen der Erde sind schnell wieder in der Lage, die Wanderungen mit ihrem Stamm fortzusetzen. Auch in unserer Zeit und Lebensform fühlt sich eine frisch entbundene Frau nach dem Verzehr ihre Plazenta besonders schnell wieder leistungsfähig. Deswegen gibt es auch in den europäischen Ländern immer wieder Hebammen, die ihren Wöchnerinnen dringend anraten, von der Plazenta zu essen. In den armen Regionen Europas wie Portugal, Spanien, Polen oder Tschechien ist der Plazenta-Verzehr noch immer zu beobachten.

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